Früherkennungskoloskopie nutzen
Früh erkannt heißt meist besser heilbar. Auch der Dickdarm- bzw. Enddarmkrebs (kolorektale Karzinome), der in Deutschland die zweihäufigste Krebstodesursache ist, hat durch Früherkennung viel von seinen bisherigen Schrecken eingebüßt.
Darmspiegelung (Koloskopien) bieten die Chance, bereits Vorstufen von Krebs zu entdecken und zu entfernen, sodass Krebs gar nicht mehr erst entstehen muss.
Diese Art der Früherkennung umfasst eine genaue und vollständige Untersuchung des gesamten Dickdarms, wobei Vorstadien eines möglichen Dickdarmkrebs (Polypen) festgestellt und entfernt werden können. Das genau ist die Einmaligkeit der Darmkrebsvorsorge, dass hier Vorstadien gesucht und entfernt werden, bevor überhaupt Krebs entstanden ist. Es dauert in der Regel 5 bis 15 Jahre, bis aus Polypen Krebs entstehen kann. Bis zum Wachstum des Dickdarmkrebses und erstem Auftreten von Beschwerden können dann nochmals bis zu 10 Jahre vergehen. Aus diesem Grunde hat der Gesetzgeber das Vorsorge-Intervall bei unauffälligen Darmspieglungen auf alle 10 Jahre festgelegt, um eine mögliche Krebsentwicklung rechzeitig zu erkennen. Wenn dann bei der Vorsorge – Darmspiegelung Polypen entdeckt werden, können diese bereits während der Untersuchung entfernt werden. Hier kann dann kein Krebs mehr entstehen.
Versicherte haben ab dem Alter von 55 Jahren Anspruch auf insgesamt zwei Koloskopien (Darmspiegelungen) zur Früherkennung des kolorektaren Karzinoms (Darmkrebs). Bei unauffälliger Erst-Untersuchung erfolgt eine weitere Kontrolle nach zehn Jahren. Bei Frühsymptomen jeglicher Art, die auf eine mögliche Darmkrebsentwicklung hindeuten (Blut im Stuhl, auffällig wechselndes Stuhlverhalten etc.) kann selbstverständlich jederzeit eine Darmspiegelung durchgeführt werden. Das gilt auch für Blutsverwandte 1. Grades von Darmkrebs – Patienten, die sich rechtzeitig (mindestens vom Alter her gesehen 10 Jahre vor Erkrankungsbeginn des Verwandten) untersuchen lassen sollten.
Den Sinn und Nutzen einer rechtzeitigen Vorsorge – Darmspiegelung verdeutlicht der
Feedback-Bericht Früherkennungskoloskopie
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung
in der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2017
Teilnahme an der Früherkennungskoloskopie
Seit Einführung der Früherkennungs-Koloskopie 2003 haben bis zum Jahresende 2017 ca. 6,69 Mio. gesetzlich Krankenversicherte diese Maßnahme in Anspruch genommen.
Im Jahr 2017 haben sich bundesweit ca. 446.398 gesetzlich Versicherte einer Früherkennungs-Koloskopie unterzogen.
Erkennungsrate von Polypen
Da der Dickdarm kein starres Rohr ist, sondern viele Falten und Nischen aufweist und die Untersuchung zudem stark vom Grad der Reinigung des Darmes abhängt, ist davon auszugehen, dass bis zu 12% der Adenome/Polypen > 0,5 cm bei der Koloskopie übersehen werden (vgl. hierzu Arbeit von Rex et al. 1997, Gastroenterology.Jan;112(1):24-28).
Zudem ist natürlich auch die Sorgfalt und Erfahrung des Untersuchers für eine hohe Erkennungsrate verantwortlich, hier hat unsere Praxis erneut im Vergleich zu bundesweiten Ergebnissen gut abgeschnitten:
bei den bedeutsamen feingeweblichen Typisierungen von so genannten tubulären Adenomen war die Erkennungsrate im Jahre 2017 bei Männern in unserer Praxis 43,7% im Vgl. zu 28,6% bundesweit bei Frauen 29,1% im Vgl. zu 19,3% bundesweit.
Fazit: Nutzen Sie Ihre Chance – gehen Sie zur Darmkrebs – Früherkennungskoloskopie !!!!